Aus "alt" mach "grün"!

Wochenkurier-Artikel Wer aufmerksam durch unsere Heimatstadt geht, dessen Blick wird nahezu magisch angezogen vom markanten Löwen auf grünem Mauerwerk in der Calauer Straße Nr. 17. Bereits seit Jahresbeginn kündet emsiges Werkeln vom unternehmerischen Mut der Kristine Jehne, welche fest entschlossen ist, das alteingesessenen Senftenbergern noch gut in Erinnerung befindliche Traditionslokal wieder in eine gastronomische Einrichtung ersten Ranges zu verwandeln.

Doch fast 21 Jahre Leerstand und Vandalismus haben dem traditionsreichen Gemäuer schwer zu schaffen gemacht. „Die Buntglasfenster zur Hauptstraße waren teilweise zerschlagen, das Parkett im alten Saal durch Wasserschäden arg in Mitleidenschaft gezogen“, erinnert sich Baubegleiter Bernd Jehne. „Auch die erheblichen Auflagen des Brandschutzes führten zu manchem Kopfzerbrechen und erzwangen sogar einen Baustopp von sechs Wochen”, fügt er hinzu. Dennoch gelang innerhalb weniger Monate das Kunststück, einen der letzten Schandflecken Senftenbergs in ein hochwertiges modernes Hotel mit anspruchsvollem Interieur zu verwandeln.

Die Inhaberin Kristine Jehne lässt bei einem Rundgang durch dieses Schmuckstück keine Zweifel offen: „Bei uns werden Nägel mit Köpfen gemacht!“ Gemeinsam mit einem berufserfahrenen weiblichen Mitarbeiterteam legt sie überall letzte Hand mit an und wird nach der Eröffnung des „Aparthotel zum Löwen“ selbst im Haus wohnen. „Nur wenn man rund um die Uhr am Gast ist, erreicht man das angestrebte Niveau“, betont sie. Zehn geschmackvoll eingerichtete Zimmer stehen ab dem 1. Juli zur Verfügung, das frische Grün der Fassade setzt auch in der Innenarchitektur beeindruckende Akzente.

„Wir möchten auf die vielfältigen Bedürfnisse unserer Gäste bewusst eingehen”, ergänzt Kristine Jehne. Deshalb wurde ein Zimmer vollständig rollstuhlfahrergerecht gestaltet und ist, wie auch der Restaurantbereich und das gesamte Erdgeschoss, barrierefrei. In den meisten anderen Zimmern besteht die Möglichkeit der Aufbettung für Familien und sogar der vierbeinige Liebling ist im „Löwen“ herzlich willkommen. Vom Keller bis zum
Dachgeschoss sind alle Etagen mit dem Fahrstuhl bequem zu erreichen. Ein Blick auf die kleine, aber feine, Speisekarte verrät, dass die neue Betreiberin auch kulinarisch an die Tradition des Hauses anknüpft – das eine oder andere Gericht hat bereits zu DDR-Zeiten dem hungrigen Besucher den Gaumen gekitzelt. „Wir stellen uns bewusst der gastronomischen Herausforderung, unseren Gästen stets eine durchweg frische, gutbürgerliche deutsche Küche zu bieten”, so Kristine Jehne.

Einen ersten Eindruck kann sich jeder bereits verschaffen: der Biergarten und die kleine Gaststube mit 24 Plätzen wurden schon in Betrieb genommen, auch der dazugehörige Spielplatz und die Parkflächen können genutzt werden. Wenn das „Aparthotel zum Löwen“ ab Juli seine Pforten regulär öffnet, steht im Tagesgeschäft zusätzlich der große Saal – für Feiern und Veranstaltungen aller Art – mit 60 Plätzen zur Verfügung.

Insbesondere Bett & Bike-Touristen im Lausitzer Seenland dürften erfreut sein, dass ihre Drahtesel im Innenhof in abgeschlossener Garage vor Langfingern sicher sind. Eine Überraschung kündigt Kristine Jehne zum Abschied an: an der Fassade zum Biergarten wird noch im Juli ein weiteres großformatiges Wandbild entstehen. Während man für den Entwurf des „Löwen“-Motivs am Traditionsgemäuer extra einen spanischen Maler beauftragte, wird dieses Mal Familie Jehne ihrem persönlichen Entwurf in Eigenregie Gestalt verleihen…